
Lehrstellen- und Ausbildungsbörsen, Jobbörsen in 2023
Welchem Zweck dienen Online-Börsen für Auszubildende?
Es gibt spezielle Lehrstellenbörsen, die sich darauf konzentrieren, Ausbildungsplätze und Praktikumsstellen zu vermitteln und angehende Auszubildende mit Unternehmen zusammenzubringen. Außerdem bieten die meisten Plattformen eine Fülle von Berufsinformationen für junge Leute, die Generation Z, Jugendliche und Schüler/innen.
Welche Lehrstellenbörsen gibt es in Deutschland?
Hier sind einige der besten und bekanntesten Lehrstellenbörsen in Deutschland:
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www.ihk-lehrstellenboerse.de | Die IHK-Lehrstellenbörse ist eine reichweitenstarke Onlinebörse, die Ausbildungs- und Praktikumsplätze in verschiedenen Branchen und Regionen Deutschlands auflistet. Das Angebot richtet sich allerdings nur an Berufe aus der Industrie und nicht aus dem Handwerk. Ausbildungswillige Industrieunternehmen können sich bei ihrer örtlich zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) melden und ihre freien Ausbildungsplätze angeben. Die Listung ist relativ unkompliziert erledigt und kostenfrei.
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www.aubi-plus.de | Auf AUBI-plus.de finden Ausbildungssuchende eine sehr große Auswahl an Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland. Die im Jahr 1998 gegründete Internetseite bietet eine benutzerfreundliche Suchfunktion, die es Jugendlichen ermöglicht, nach Ausbildungsstellen, nach Berufen, Regionen oder Unternehmen zu filtern. Firmen, die ihr Lehrstellenangebot auf AUBI-plus platzieren möchten, können dies telefonisch oder schriftlich erledigen. Nach Registrierung und Übermittlung aller Daten, sind die offenen Lehrstellen innerhalb weniger Tage online gelistet. Das Angebot der norddeutschen AUBI-plus GmbH ist kostenpflichtig. Es gibt Standard- und Premium-Funktionen, außerdem können Anzeigen geschaltet werden. Das Angebot richtet sich jedoch eher an mittlere bis größere Betriebe, die ein ausreichendes Budget vorgesehen haben und gezieltes Ausbildungsmarketing betreiben möchten.
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www.lehrstellen-radar.de | Die Seite lehrstellen-radar.de zielt auf kleinere bis mittlere Handwerksbetriebe, die ihre offenen Lehrstellen anzeigen möchten. Das Angebot wird über die verschiedenen Handwerkskammern gebündelt und online bereitgestellt. Die Internetseite ist eher schlicht aufgebaut, aber funktionell. Für Ausbildungssuchende gibt es eine mobile App namens "Lehrstellenradar". Interessierte Ausbildungsbetriebe sollten direkt Kontakt mit der für Sie zuständigen Handwerkskammer aufnehmen, um gelistet zu werden. Das Angebot ist kostenfrei.
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www.azubiyo.de | Die Online-Jobbörse Azubiyo.de wurde 2010 gegründet. Sie fungiert nicht nur als Informationsplattform für Jugendliche und Schüler/innen, sondern bietet auch eine umfangreiche Lehrstellenbörse an. Diese kommerzielle Plattform funktioniert ähnlich wie AUBI-plus: Interessierte Unternehmen lassen sich listen und können dann ihre Lehrstellen kostenpflichtig bewerben. Im Jahr sind dann allerdings schnell mal mittlere vierstellige Geldbeträge fällig, um einzelne Ausbildungsstellen bewerben und dann ggf. erfolgreich besetzen zu können. Daher ist das Angebot vermutlich eher etwas für mittlere bis größere Firmen geeignet, die ein entsprechendes Marketing-Budget bereitstellen können.
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www.azubi.de | Azubi.de gehört zum Funke-Medien-Konzern wie die zuvor genannte Jobbörse Azubiyo. Das Angebot und die Vorgehensweise für Lehrstellensuchende und Lehrstellenanbietende ist ähnlich. Unternehmen können kostenpflichtig Anzeigen schalten und ihr Lehrstellenangebot werbewirksam präsentieren. Die Preise sind individuell und nach Leistungsumfang gestaffelt.
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www.ausbildung.de | Die Plattform Ausbildung.de gehört zum Bertelsmann-Konzern und wurde im Jahr 2010 gegründet. Neben detailierten Text-Informationen zu den Ausbildungsberufen werden auch aussagekräftige Bilder vom jeweiligen Berufsalltag gezeigt. Nach eigenen Aussagen handelt es sich um das reichweitenstärkste Ausbildungsportal Deutschlands. Es soll für Unternehmen jeder Größe geeignet sein. Preise und Leistungen müssen individuell per E-Mail angefragt werden.
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web.arbeitsagentur.de/ausbildungssuche und www.arbeitsagentur.de/jobsuche | Auf diesen beiden Online-Seiten der Bundesagentur für Arbeit dreht es sich um die Berufsausbildung (Ausbildung, Umschulung, Abschluss nachholen, Unterstützung finden etc.). Unternehmen können sich bzw. die freien Ausbildungsstellen über das so genannte "Jobportal der Bundesagentur für Arbeit" listen lassen. Das Jobportal erreicht man unter folgendem Link: jobboerse.arbeitsagentur.de. Nach der Registrierung muss ein Arbeitgeberprofil angelegt werden. Je detaillierter das Profil ist, desto besser können potenzielle Bewerber den Betrieb später kennenlernen. Anschließend gilt es, eine Stellenanzeige zu erstellen. Hier geht es um eine Jobbeschreibung, die Anforderungen, den Arbeitsort und die Vergütung bzw. Benefits. Nach der Veröffentlichung ist die Anzeige auf beiden Online-Börsen sichtbar.

Die vorgenannten staatlichen und kommerziellen Lehrstellenbörsen ermöglichen es Unternehmen, ihre Ausbildungsplätze einem breiten Publikum von Ausbildungssuchenden zugänglich zu machen und umgekehrt Ausbildungssuchenden, gezielt nach passenden Ausbildungsstellen zu suchen.
Darüber hinaus gibt es noch regionale Online-Angebote. Für Niedersachsen existiert bspw. die Ausbildungsbörse des Radiosenders FFN. Das Angebot ist unter folgendem Link zu finden: www.ffn.de/programm/ausbildungsboerse-fuer-niedersachsen.
Welche Börsen für Berufslernende gibt es in der Schweiz?
Auch in der Schweiz gibt es einige Lehrstellenbörsen, die Ausbildungsplätze vermitteln und Auszubildende mit Unternehmen zusammenbringen. Hier sind die bekanntesten Online-Börsen in der Schweiz:

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www.yousty.ch | Yousty wurde 2009 gegründet und ist nach eigenen Angaben das größte Lehrstellenportal in der Schweiz. Die Plattform bietet eine große Auswahl an Ausbildungsplätzen in verschiedenen Branchen und Regionen. Ausbildungssuchende können nach Lehrstellen suchen, sich direkt online bewerben und ihr Bewerbungsprofil erstellen. Interessant: Schnupperlehren sind online buchbar und seit einiger Zeit deckt Yousty mit seiner Suche auch das Fürstentum Liechtenstein ab. Yousty finanziert sich durch Einnahmen der suchenden Unternehmen. Die Preise beginnen ab ca. 1.000 CHF für einen Lehrstellenberuf. Durch weitere Berufe und Premium-Upgrades (Lehrstellenvideo, Social-Media-Aktivitäten etc.) lassen sich die Preise deutlich hochschrauben.
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www.berufsberatung.ch | Hierbei handelt es sich um das offizielle schweizerische Informationsportal der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, das auch eine funktionale Lehrstellenbörse enthält. Ausbildungssuchende finden hier Ausbildungsplätze in der ganzen Schweiz und haben die Möglichkeit, nach Kantonen, Berufen oder Unternehmen zu filtern. Auf der Website können sich Lehrbetriebe leider nicht direkt registrieren lassen. Die Hauptquelle für die Informationen auf der Website sind die kantonalen Berufsberatungsstellen der Schweiz. Diese Berufsberatungsstellen sind in den verschiedenen Kantonen des Landes ansässig und bieten Beratungsdienste für Ausbildung, Berufe und Karriere an. Lehrbetriebe sollten sich an die jeweilige kantonale Berufsberatungsstelle wenden, um ihr Angebot listen zu lassen.
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www.lehrstellenboerse.ch | Die Lehrstellenbörse wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben. Der Verein existiert schon seit 2003 und wurde mit dem Ziel einer Lehrstellenvermittlung in der Schweiz aufzubauen von 6 Studenten gegründet. Die Website ist leider nicht responsiv und man sieht dem Auftritt an, dass er in die Jahre gekommen ist. Mit kaum mehr als 300 Lehrstellen (Jahr 2023) ist das Lehrstellenangebot etwas dünn. Die Registrierung ist kostenlos möglich.
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www.jobscout24.ch | Die Online-Jobbörse jobscout24 bietet seit geraumer Zeit auch die Möglichkeit offene Lehrstellen auszuschreiben. Die Benutzeroberfläche ist relativ simpel und die meisten Informationen werden in einem Textfeld (Freitext als Beschreibung) untergebracht. Einfach zu besetzende Stellenanzeigen sind kostenlos (31 Tage Zeitraum).
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www.baam.ch | baam.ch gehört zur together AG, ein Unternehmen aus St. Gallen, das seit 2002 Studierende, Graduates und Professionals mit Arbeitgebern und Hochschulen zusammenbringt. Das Portal wirbt mit vielen offenen Lehrstellen. Lehrbetriebe können sich präsentieren und kostenpflichtige Anzeigen schalten. Über Preise und Leistungsdetails werden keine Angaben gemacht.
Die zuvor erwähnten Lehrstellenbörsen in der Schweiz erleichtern Ausbildungssuchenden den Zugang zu aktuellen Ausbildungsplätzen. Darüber hinaus unterstützen sie ausbildungswillige Unternehmen bei der Online-Rekrutierung von Auszubildenden. Leider sind die vorhandenen Alternativen für Lehrstellenbetriebe - im Vergleich zu den Angeboten in Deutschland - deutlich reduziert.
Das Fazit zu unserem Experten-Tipp #3
Die Nutzung von Lehrstellen-, Ausbildungs bzw. Jobbörsen bietet Unternehmen einige Vorteile. Je nach Reichweitenstärke der Plattform können Unternehmen relativ schnell eine große Anzahl von Ausbildungssuchenden erreichen. Außerdem ermöglichen Lehrstellenbörsen, Zeit und Kosten bei der Suche nach Bewerbern zu sparen. Im Vergleich zu herkömmlichen Stellenanzeigen in Printmedien oder regionalen Medien sind die Kosten für die Veröffentlichung von Lehrstellenanzeigen auf einer Börse in der Regel etwas geringer. Zudem ermöglicht die Nutzung einer digitalen Plattform Unternehmen, den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten und den administrativen Aufwand zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil ist die gezielte Kandidatenauswahl: Lehrstellenbörsen bieten Unternehmen die Möglichkeit, gezielt nach Bewerbern zu suchen und diejenigen auszuwählen, die den Anforderungen und Kriterien am besten entsprechen. Unternehmen können beispielsweise nach bestimmten Qualifikationen, Fähigkeiten oder Standorten filtern, um die Suche nach passenden Bewerbern zu erleichtern.
Obwohl Lehrstellenbörsen viele Vorteile für Unternehmen bieten, gibt es auch einige potenzielle Nachteile. Zum einen wäre da die erhöhte Konkurrenz um qualifizierte Bewerber: Da Lehrstellenbörsen Unternehmen eine größere Reichweite bieten, kann dies zu einer erhöhten Konkurrenz um qualifizierte Bewerber führen. Unternehmen müssen möglicherweise mehr Anstrengungen unternehmen, um sich von anderen Arbeitgebern abzuheben und Bewerber von ihren Lehrstellen zu überzeugen. Darüber hinaus kann die Nutzung der Börsen zu einer größeren Anzahl von Bewerbungen führen, speziell bei stärker nachgefragten Berufen. Dies bedeutet, dass Unternehmen mehr Zeit und Ressourcen für die Bewerberauswahl und -bewertung aufwenden müssen, um die passenden Kandidaten zu identifizieren. Obwohl Lehrstellenbörsen Unternehmen eine größere Anzahl potenzieller Bewerber bieten, müssen Unternehmen dennoch aktiv die Bewerberauswahl durchführen. Dies erfordert Zeit und Aufmerksamkeit, um Bewerbungen zu prüfen, Interviews zu führen und die besten Kandidaten für die Lehrstellen zu identifizieren.